Tafeltrauben

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Am Anfang der Weinkultur standen Esstrauben. In südlichen Ländern mit stets trockener Herbstwitterung sind sie mit der Rosinenherstellung ein beachtlicher weinwirtschaftlicher Faktor. Ein kommerzieller Tafeltraubenanbau ist seit 2000 auch in Deutschland möglich. Zuvor war ein Anbau nur mit Sondergenehmigung zuglassen. Trotzdem spielt der Anbau bis heute nur eine Nischenrolle.

In Vorgärten und als Hausreben sollten nur pilzfeste Sorten zum Anbau kommen, da dort kein Pflanzenschutz zulässig ist. Lediglich Mittel für den Haus- und Kleingarten sind mit Einschränkung zulässig. Grundsätzlich sollte man im Garten mehrere Sorten mit unterschiedlicher Reifezeit und Beerenfarbe pflanzen, damit nicht alle gleichzeitig reifen. Am und im Haus sollten spätreifende Sorten überwiegen, damit man möglichst lange Trauben zeigen kann. Besonders frühe Sorten (Perle von Szaba) sind stark durch Wespenfraß gefährdet.

Sorten für den kommerziellen Anbau in Plantagen (Diese Aufzählung ist veraltet!)

Reife Beerenfarbe Trauben-Beerengröße wie Bemerkung
sehr früh
Perle v. Szaba gelb Silvaner verrieselt
Malenga gelb Silvaner locker
Frühburgunder blau Spätburgunder
Perdin gelb resistent
früh
'Königin d. Weingärten gelb Trollinger
W. u. R. Gutedel gelb, rot Müller-Thurgau
Palatina gelb resistent
spät
Michelsrebe grün Trollinger
Chass. Tompa grün sehr groß für Südwände

Sorten für den Hausgarten

Für Hauswände und Lauben sollten wegen der Verschmutzung keine stark färbenden Sorten gepflanzt werden.
Vielfach werden die Reben nur wegen ihres Laubes gepflanzt, hierzu eignet sich die Coignetia-Rebe (Rostrote Rebe) mit ihren großen dekorativem Laubwerk sehr gut. Sehr robust sind zudem die Sorten Bianca, Himrod, Muskat bleu, Birstaler Muskat, Boskoop Glorie, Venus, Isabella, Vanessa und Mitschurinski. Sie sind frühreifend und auch für Lagen geeignet, die für den Weinbau wenig zurträglich sind. Vorsicht: In Weinbaugebieten darf nicht wurzelecht gepflanzt werden. Das heißt, es dürfen auch in Gärten nur veredelte Pfropfreben gepflanzt werden. Zeigen die Reben Reblausbefall, so müssen sie gerodet werden.

Artikel

Diese Seite enthält die folgenden Artikel aus dem Weinkompendium:

  • Tafeltrauben (Artikel 408)

Quellen

  • Adams, Jakob, Schumann (1997): Weinkompendium. Verein der Absolventen der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau. Neustadt an der Weinstraße. 
  • Ambrosi, Dettweiler, Rühl, Schmid, Schumann (1994): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine.. Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001- 5718-7
  • Clarke, Oz (1992): Weine aus aller Welt. Müller-Rüschlikon-Verlag. Stuttgart. ISBN 3-275-01040-9
  • Hillebrand, Lott, Pfaff (1997): Taschenbuch der Rebsorten. Fachverlag Dr. Fraund. Mainz. ISBN 3-921156-27-0
  • Hillebrand, Lott, Pfaff (1989): Traube und Wein Deutschlands Rebsorten und Weine. Fachverlag Dr. Fraund. Mainz. ISBN 3-921156-04-1
  • Johnson, Hugh (1995): Atlas der deutschen Weine. Hallwag. Stuttgart. ISBN 3-444-10445-6
  • Robinson, Jancis (1987): Reben - Trauben - Weine. Ein Führer durch die Rebsorten der Welt.. Hallwag. Stuttgart. ISBN 3-444-10333-6
  • Ulrich, Gerd (1994): Tafeltrauben für den Hausgarten. Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-6837-5