Rieslaner

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Rebsorte "Rieslaner"

Ökonomierat Dr. August Ziegler (1885-1937) kreuzte die Sorte 1921 an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Würzburg aus Silvaner x Riesling. Der Name wurde nach den Eltern ausgesucht. Die Bezeichnung Mainriesling wurde wegen Verwechslungsgefahr vom Bundessortenamt abgelehnt. Die Zuchtnummer dieser Sorte lautet "Wü NI 11-17".

Ampelographie

Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [1]:

  • Triebspitze schwach behaart, braunrot bronziert,
  • Blatt mittelgroß, rundlich, schwach drei- bis fünflappig,
  • Blattrand stumpf gezähnt,
  • Stielbucht V-förmig bis geschlossen,
  • Traube mittelgroß, leicht geschultert, dichtbeerig,
  • Beeren klein bis mittelgroß, rund, gelbgrün, Geschmack: saftig neutral bis säuerlich,
  • späte Reife


Standortansprüche

  • Der Rieslaner ist frost- und kalkverträglich und weniger empfindlich gegen Peronospora und Oidium.
  • Als negativ zu bewerten, sind die hohen Lageansprüche (z. B. windgeschützt) der Sorte.
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Einen Überblick zur Widerstandsfähigkeit der Sorte finden Sie auf folgender Seite:
Widerstandsfähigkeit von Rebsorten



Ertrag und Wein

Ertrag:

  • Die Erträge sind unsicher und bei ungeeigneter Lage kann eine spitze Säure entstehen.

Wein:

  • Charakteristisch für Rieslaner sind hohe Reifegrade mit hoher Säure.
  • Der Wein ähnelt dem des Rieslings und hat eine rassige Säure. Hochwertige Prädikatsweine sind ebenfalls möglich.


Anbau

Das Hauptanbaugebiet ist in Franken. Seit 1992 ist die Sorte wieder für die Pfalz klassifiziert.

Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Rieslaner-Anbau:

Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [2]

Anbaugebiet Fläche [ha]
Deutschland 78
Rheinland-Pfalz 44
Baden-Württemberg 1
Bayern 32


Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 222), ISBN 3-8001-5719-5.
  2. Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.

Literaturverzeichnis

  • Adams, K., Jakob, L. & F. Schumann (1997): Weinkompendium. 2. Auflage, Verein der Absolventen der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, Neustadt an der Weinstraße: Artikel 431.
  • Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
  • Clarke, O. (1992): Weine aus aller Welt. Müller Rüschlikon Verlag, Stuttgart: 260 Seiten, ISBN 3-275-01040-9.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1998): Taschenbuch der Rebsorten. 11. Auflage, Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 454 Seiten, ISBN 3-921156-27-0.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1995): Traube und Wein. Deutschlands Rebsorten und Weine. Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 139 Seiten, ISBN 3-921156-04-1.
  • Johnson, H. & S. Pigott (2000): Atlas der deutschen Weine. Lagen, Produzenten, Weinstraßen. 5. vollständig überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage, Hallwag Verlag, Ostfildern: 232 Seiten, ISBN 3-444-10445-6.
  • Robinson, J. (1987): Reben - Trauben - Weine. Ein Führer durch die Rebsorten der Welt. Hallwag Verlag, Stuttgart: 280 Seiten, ISBN 3-444-10333-6.