Muskat-Ottonel
Bei Muskat-Ottonel handelt es sich um eine fein muskatierte Wein- und Tafeltraube, die im letzten Jahrhundert von Robert Moreau (Angers) aus Samen gezogen wurde und zunächst als Tafeltraube weitere Verbreitung fand.[1] Diese weiße Sorte wird hauptsächlich in Frankreich (400 ha), im Elsaß und in Österreich (600 ha = Burgenland, Steiermark) angebaut.[1] Muskat-Ottonel ist aber auch in Deutschland (unbedeutend) und auf dem Balkan bis Moldavien verbreitet.[1]
Synomyme sind Muskataly (Ungarn) und Muscadel Ottonel (Südafrika).
Inhaltsverzeichnis
Ampelographie
Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [1]:
Die Merkmale erinnern an Gutedel.
- Triebspitze rotbraun, fast kahl,
- Blatt mittelgroß, dreilappig bis schwach fünflappig, Oberseite: glatt, Unterseite: wollig,
- Blattrand grob gezähnt,
- Traube mittelgroß, walzenförmig, je nach Verrieselung locker bis dicht,
- Beeren mittelgroß, rund, gelbgrün, sonnenseits bräunlich, dickschalig, hartfleischig, Geschmack: knackig, saftig süß mit ausgeprägtem Muskatgeschmack,
- schwacher bis mittelstarker Wuchs (später Austrieb, später Blüte),
- mittelfrühe Reife
Standortansprüche
- geringe Kalkverträglichkeit,
- wärmebedürfig und daher empfindlich gegen Kälte und Nässe,
- sehr blüteempfindlich,
- anfällig für Chlorose,
- empfindlich gegen kupferhältige Pflanzenschutzmittel
Ertrag und Wein
Ertrag:
- gering und sehr unregelmäßig
Wein:
- voller, milder Wein mit intensivem, feinem Muskatgeschmack
Anbau
Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Anbau von Muskat-Ottonel:
Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [2]
Anbaugebiet | Fläche [ha] |
Deutschland | 15 |
Rheinland-Pfalz | 9 |
Baden-Württemberg | 6 |
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 180), ISBN 3-8001-5719-5.
- ↑ Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
Literaturverzeichnis
- Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
- Bauer, K. (2008): Weinbau. 8., aktualisierte Auflage, Österreichischer Agrarverlag Druck- und Verlagsges.m.b.H. Nfg. KG, Wien: 432 Seiten, ISBN 978-3-7040-2284-4.