Mulchen

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Als Mulchen wird das Bedecken des Bodens mit organischen Stoffen, wie Baumrinde, Holzhäcksel, Getreidestroh und Begrünungsschnittgut, zur Unterdrückung von Pflanzenbewuchs und Verhinderung von Bodenerosionen und -verschlämmungen bezeichnet.

Bewuchsunterdrückung

Die Bewuchsunterdrückung wird in erster Linie durch Lichtmangel (ausreichende Auflagenstärke) und ein weites C/N-Verhältnis des Abdeckmaterials, das die Entwicklung von Samenpflanzen behindert, verursacht. Bereits vorhandene tiefwurzelnde Pflanzen werden nur wenig behindert, teilweise sogar in ihrem Wachstum unterstützt. Es empfiehlt sich, Baumrinde zur längerwirkenden Bewuchsunterdrückung in Gassen mit einer Auflagestärke von mindestens 3 - 5 cm auszubringen. Im Unterstockbereich ist eine Auflage von 5 bis 10 cm Höhe und mind. 40 cm Breite erforderlich. Stroh ist vorzugsweise zur Gesamtflächenabdeckung einzusetzen.

Erosionsschutz

Eine befriedigende Erosionsschutzwirkung ist ab 50 bis 60 dt/ha für die kurzfristige Abdeckung über Winter ausreichend. Für dauerhafte Abdeckungen sind 120 bis 150 dt Stroh/ha erforderlich. Die Auflage ist im Abstand von 3 Jahren zu wiederholen.

Mulchfolie

Die Mulchfolie ist eine ca. 70 cm breite schwarze Folie, die im Abstand von einem Meter in der Rebschule ausgelegt wird. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in einer schnelleren Erwärmung des Bodens. Außerdem bleibt die Bodenfeuchtigkeit erhalten, wodurch die Wurzelbildung verbessert und das Auflaufen der Unkräuter unterdrückt wird. Mit diesem modernen Verfahren sind die Anwuchsergebnisse in der Rebschule von ca. 45 % auf 60 % angestiegen.

Mulchgeräte

Mulchgeräte werden zur Einkürzung und zur teilweisen Zerkleinerung der Begrünung verwendet. Der Arbeitszeitbedarf beträgt je Arbeitsgang 2 bis 4 AKh/ha. Es gibt verschiedene Geräte:

  • Mähbalkengeräte:

Diese Geräte sind an Einachs- bzw. Zweiachsschlepper anzubauen. Sie haben einen Zapfwellenantrieb, zwei gegenläufige Messerbalken. Die exakte Einstellung der Schnitthöhe möglich. Die Grünpflanzen werden unzerkleinert abgelegt. Leider haben die Geräte eine geringe Flächenleistung und sind öfter reparaturbedürftig.

  • Schlegelmessermulcher:

Der Schlegelmessermulcher ist ein mit hoher Drehzahl arbeitendes Mulchgerät mit abgewinkelten Messern. Die Arbeitsgeschwindigkeit beträgt 5 - 6 km/h. Die Schnitthöhe kann nicht ganz exakt eingestellt werden. Das Gerät ermöglicht eine gleichmäßige Grünmassenablage und ist auch zum Rebholzzerkleinern gut geeignet.

  • Kreiselmulcher:

Er ist ein meist am Schlepperheck angebautes zapfwellenangetriebenes Gerät. Die Arbeitswerkzeuge sind in waagrechter Ebene rotierende Schlegelmesser. Es sind hohe Drehzahlen erforderlich. Das Mulchgut wird im Schwad abgelegt. Die Arbeitsgeschwindigkeit ist mit bis zu 10 km/h hoch. Das Gerät ist auch zum Rebholzzerkleinern gut geeignet.


Einzelnachweise


Literaturverzeichnis

  • Schumann, F. (1998): Weinbaulexikon. Meininger Verlag GmbH, Neustadt an der Weinstraße: 294 Seiten, ISBN 3-87524-131-2.