Blauer Limberger
Blauer Limberger ist eine Rotweinsorte aus der Untersteiermark im heutigen Slowenien. In Österreich ist die Sorte erstmals im 18. Jahrhundert nachweisbar, erst danach tauchte sie in Deutschland unter der Bezeichnung Lemberger oder Limberger (abgeleitet vom Ort Limberg in Niederösterreich) auf.
Ist eine natürliche Kreuzung von der Blauen Zimmettraube × Weißen Heunisch.[1] Die internationale ampelographische Kommission (gegründet 1873 in Wien) legte 1875 europaweit den Namen Blaufränkisch fest.
Synonyme für diese Sorte sind Lemberger und Blaufränkisch.
Inhaltsverzeichnis
Ampelographie
Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [2]:
- Triebspitze hellgrün, glänzend, wenig behaart,
- Blatt groß, robust, dunkelgrün, fünfeckig, fast ungelappt,
- Blattrand ungleichmäßig, grob gezähnt,
- Traube mittelgroß, geteilt, meist locker,
- Beere mittelgroß, rund, dunkelblau, feste Schale, Geschmack: süß bis herb, fruchtig
Standortansprüche und Eigenschaften
- Blauer Limberger ist eine aufrechtwachsende, robuste Sorte mit geringer Botrytis-Neigung.
- Die Sorte ist wegen ihres frühen Austriebes durch Maifrost gefährdet.
- Neigt zu Stiellähme.
Ertrag und Wein
Ertrag:
- mittel bis hoch, unregelmäßig
Wein:
- Sie bringt feinfruchtig markante, langlebige Weine hervor, die gut zu kräftigen Speisen, Wild und Käse passen.
Anbau
In Mitteleuropa wird die Sorte vor allem in Österreich (Bismarckwein), Tschechien und in Deutschland angebaut. In Deutschland findet der Anbau vor allem in Württemberg statt.
Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Lemberger-Anbau:
Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [3]
Anbaugebiet | Fläche [ha] |
Deutschland | 1865 |
Hessen | 2 |
Rheinland-Pfalz | 63 |
Baden-Württemberg | 1786 |
Bayern | 6 |
Sachsen | 2 |
Weblinks
- Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (2016): Statistische Berichte - Bestockte Rebflächen 2015. Bad Ems, C I - j/15, Kennziffer: C1073 201500, ISSN: 1430-5070
Einzelnachweise
- ↑ E. Maul, F. Röckel, R. Töpfer: The "missing link" Blaue Zimmettraube reveals that 'Blauer Portugieser and Blaufränkisch originated in Lower Styria, Julius Kühn-Institute (JKI), Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof, Siebeldingen, Germany; Vitis 55, 135–143 (2016)
- ↑ Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 157), ISBN 3-8001-5719-5.
- ↑ Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
Literaturverzeichnis
- Adams, K., Jakob, L. & F. Schumann (1997): Weinkompendium. 2. Auflage, Verein der Absolventen der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, Neustadt an der Weinstraße: Artikel 470.
- Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
- Clarke, O. (1992): Weine aus aller Welt. Müller Rüschlikon Verlag, Stuttgart: 260 Seiten, ISBN 3-275-01040-9.
- Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1998): Taschenbuch der Rebsorten. 11. Auflage, Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 454 Seiten, ISBN 3-921156-27-0.
- Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1995): Traube und Wein. Deutschlands Rebsorten und Weine. Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 139 Seiten, ISBN 3-921156-04-1.
- Johnson, H. & S. Pigott (2000): Atlas der deutschen Weine. Lagen, Produzenten, Weinstraßen. 5. vollständig überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage, Hallwag Verlag, Ostfildern: 232 Seiten, ISBN 3-444-10445-6.
- Robinson, J. (1987): Reben - Trauben - Weine. Ein Führer durch die Rebsorten der Welt. Hallwag Verlag, Stuttgart: 280 Seiten, ISBN 3-444-10333-6.