Frostrute

Aus Vitipendium
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Frostruten werden gelegentlich nach Schädigung von Weinbergen durch Winterfrost zusätzlich zum normalen Anschnittniveau angeschnitten, vor allem dann, wenn die Schadenshöhe nicht exakt feststellbar ist. Auch zur Vermeidung von Rutenbruch beim Biegen, Austriebsschädlingen wie Rhombenspanner oder Eulenraupen dienen diese Ruten als Ersatz. Nach dem Austreiben werden die Frostruten bei vollständigem Austrieb entfernt, um zur vorgesehenen Anschnittstärke zu gelangen. Bei starken Augenausfällen (über 20 %) können sie zum Ausgleich verwendet und angebunden werden. Heute werden aus arbeitswirtschaftlichen Gründen nur noch regional, etwa in typischen Frostlagen Frostruten belassen. Vorteilhaft ist es, die Frostruten lang (höhere Augenzahl) zu lassen und die Geiztriebe zu belassen, damit die Hauptaugen im Austrieb zunächst gehemmt werden. Werden die Frostruten erst spät nach dem Austrieb abgeschnitten, verlieren die Reben einen Teil ihrer eingelagerten Reservestoffe, das kann besonders bei jungen Stöcken zu Wuchsdepressionen führen.

Einzelnachweise


Literaturverzeichnis

  • Schumann, F. (1998): Weinbaulexikon. Meininger Verlag GmbH, Neustadt an der Weinstraße: 294 Seiten, ISBN 3-87524-131-2.