Blauer Frühburgunder

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Rebsorte "Blauer Frühburgunder"

Der Blaue Frühburgunder ist eine frühreifende, weniger Ertrag bringende Mutation des Blauen Spätburgunders.[1]

Ampelographie

Die Merkmale der Sorte entsprechen denen des Blauen Spätburgunders.[1] Für den Spätburgunder werden folgende Mekmale angegeben [1]:

  • Triebspitze stark wollig behaart,
  • Blatt mittelgroß, dunkelgrün, rauh bis blasig, meist wenig gebuchtet, manchmal schwach drei- bis selten fünflappig, Unterseite: leicht wollig, Nerven vereinzelt beborstet,
  • Blattrand stumpf gezähnt,
  • Stielbucht V-förmig,
  • Traube klein bis mittelgroß, walzenförmig, dichtbeerig, selten geschultert, geteilt,
  • Beeren rund bis oval, dunkelblau, dünnhäutig, Geschmack: saftig, fruchtig, süß,
  • mittelstarker Wuchs


Standortansprüche

  • Die Sorte neigt im Vergleich zu Spätburgunder zu stärkerer Verrieselung.
  • Gegenüber der Ausgangssorte hat der Blaue Frühburgunder eine dickere Beerenhaut, wodurch sich die Botrytis-Neigung verringert.


Ertrag und Wein

Ertrag:

  • Die Sorte liefert bei kleinen Trauben geringe Erträge. Deshalb ist sie trotz guter Weinqualität von geringer Bedeutung.

Wein:

  • Blauer Frühburgunder liefert samtig, füllige Rotweine, die zu Braten, Wild und Käse passen.


Anbau

Die Sorte wurde in den alten Verbreitungsgebieten des Blauen Spätburgunders schon vor 100 Jahren vom frühreifen Blauen Portugieser verdrängt.[1]

Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Anbau des Blauen Spätburgunders:

Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [2]


Anbaugebiet Fläche [ha]
Deutschland 246
Hessen 9
Rheinland-Pfalz 197
Baden-Württemberg 10
Bayern 16
Sachsen 7
Sachsen-Anhalt 4
Thüringen 1


Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 204, 205, 207), ISBN 3-8001-5719-5.
  2. Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.

Literaturverzeichnis

  • Adams, K., Jakob, L. & F. Schumann (1997): Weinkompendium. 2. Auflage, Verein der Absolventen der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, Neustadt an der Weinstraße: Artikel 463.1 - 463.2.
  • Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
  • Clarke, O. (1992): Weine aus aller Welt. Müller Rüschlikon Verlag, Stuttgart: 260 Seiten, ISBN 3-275-01040-9.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1998): Taschenbuch der Rebsorten. 11. Auflage, Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 454 Seiten, ISBN 3-921156-27-0.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1995): Traube und Wein. Deutschlands Rebsorten und Weine. Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 139 Seiten, ISBN 3-921156-04-1.
  • Johnson, H. & S. Pigott (2000): Atlas der deutschen Weine. Lagen, Produzenten, Weinstraßen. 5. vollständig überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage, Hallwag Verlag, Ostfildern: 232 Seiten, ISBN 3-444-10445-6.
  • Robinson, J. (1987): Reben - Trauben - Weine. Ein Führer durch die Rebsorten der Welt. Hallwag Verlag, Stuttgart: 280 Seiten, ISBN 3-444-10333-6.