Düngerstreu-Verfahren

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Zur Ausbringung von Dünger gibt es verschiedene Verfahren. Diese werden im Folgenden beschrieben. Der Dünger wird mithilfe von speziellen Ausbringgeräten ausgebracht, um die gleichmäßige Verteilung im Weinberg zu ermöglichen. Der Arbeitszeitbedarf liegt zwischen 1,5 und 4,0 AKh/ha.

Ausbringgeräte für mineralische Düngemittel

  • Düngerwanne:

Die Ausbringung erfolgt über eine am Körper getragene Wanne. Hierbei handelt es sich um ein anstrengendes und arbeitszeitaufwendiges Verfahren, das nur noch dort eingesetzt wird, wo keine Mechanisierung möglich ist.

  • Kastendüngerstreuer:

Die Streubreite reicht nur über eine Rebgasse (ca.1,00 m), weshalb die Flächenleistung gering ist. Das Verfahren ist gut geeignet für staubförmige Düngersorten. Des weiteren eignet es sich zur gezielten Düngerausbringung in die Gasse. Die Verteilung erfolgt durch Schnecke und Siebblech, der Antrieb über Räder bzw. Ölmotor. Das Gerät hat ein Fassungsvermögen von 1,0 bis 1,5 dt. Eine Kombination mit Bodenbearbeitungsgeräten ist möglich.

  • Kreiseldüngerstreuer:

Das Gerät hat eine Streubreite über 3 Rebgassen (bis 6,00 m) und somit eine hohe Flächenleistung. Für staubförmige Düngemittel ist es schlecht geeignet. Es verfügt über einen Zapfwellenantrieb und ein Mischwerk im Trichter. Das Fassungsvermögen liegt zwischen 2,0 und 2,5 dt. Ein Vorteil ist, dass sich der Streuer gut befüllen lässt.

  • Pendeldüngerstreuer:

Der Pendeldüngerstreuer hat eine Streubreite über 3 Rebgassen (bis 6,00 m) und dadurch ebenfalls eine hohe Flächenleistung. Es hat einen Zapfwellenantrieb. Die Ausbringung staubförmiger Düngersorten ist im Vergleich zum Kreiseldüngerstreuer etwas besser. Die Verteilung erfolgt über ein im Schwenkbereich verstellbares Pendelrohr. Im Trichter befindet sich ein Mischwerk. Das Fassungsvermögen des Streuers beträgt 2,0 bis 2,5 dt. Auch dieses Gerät lässt sich gut befüllen.

Ausbringverfahren für organische Düngemittel

Der Arbeitszeitbedarf für diese Art der Ausbringung liegt zwischen 17 und 71 AKh/ha.

  • Schubkarren:

Eine Möglichkeit ist das Verteilen des Düngers mit dem Schubkarren im Weinberg. Dieses Verfahren ist jedoch sehr anstrengend.

  • Mistschlitten:

Der Mistschlitten ist ein mit Holzkufen ausgestatteter Kasten, der mit Stallmist/Kompost beladen und von einer Seilwinde zur Verteilung durch den Weinberg gezogen wird. Früher wurde der Mistschlitten von Pferden gezogen. Er wird vor allem am Steilhang eingesetzt.

  • Mistkarren:

Hierbei handelt es sich um einen Einachsanhänger am Schmalspurschlepper, der mit Stallmist/Kompost beladen ist. Es wird eine zweite Arbeitskraft zum Verteilen des Düngers im Weinberg benötigt.

  • Kompoststreuer:

Der Kompoststreuer ist ein schleppergezogenes Streugerät mit Zapfwellen- oder Hydraulikantrieb für Kratzboden und Streuwerk. Er ist verwendbar für Stallmist, Kompost, Trester sowie Stroh und ermöglicht eine gute Verteilung in der Rebgasse.

Einzelnachweise


Literaturverzeichnis

  • Schumann, F. (1998): Weinbaulexikon. Meininger Verlag GmbH, Neustadt an der Weinstraße: 294 Seiten, ISBN 3-87524-131-2.