Bakterienbrand

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Xylophilus ampelinus
(Panagopoulos) Willems et al. 1987
Synonyme
Xanthomonas ampelina

Bild fehlt

Systematik
Abteilung Proteobakterien
Proteobacteria
Klasse Betaproteobakterien
Betaproteobacteria
Ordnung Burkholderiales
Familie Xanthomonadaceae
Gattung Xylophilus

Beim Bakterienbrand handelt es sich um eine in fast allen Weinbauregionen der Welt verbreitete Bakteriose. In Deutschland wurde ihr Vorkommen bisher jedoch nicht beobachtet. Sie ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung, da sie den Ertrag reduziert und die Lebensdauer der Reben sehr stark verkürzt. Der Erreger ist Xylophilus ampelinus, ein aerobes, gram-negatives Stäbchen mit einer polar inserierten Geißel.

phytosanitäre Kategorisierung

Der Erreger ist als Quarantäneschadorganismus (QSO) sowohl bei der EPPO (EPPO A2 list no 133) als auch bei der EU im Anhang II/A2 gelistet.

Schadbild

Der Erreger lebt in den Leitbahnen. Infizierte Reben gesunden nicht mehr. Die Bakteriose führt zu Austriebsschäden, junge Triebe bleiben gestaucht. Die Blätter werden chlorotisch, die Triebe verdicken sich, reißen auf und es bilden sich Wucherungen.

Lebensweise

Die Vermehrung findet hauptsächlich in den Wucherungen am Trieb statt, von wo aus der Erreger weiterverbreitet wird. Die Infektion erfolgt über Spaltöffnungen oder Wunden. Günstige Infektionsbedingungen sind daher bei starker Feuchtigkeit infolge von Niederschlag oder Überkronenbewässerung gegeben. Die Krankheit kann aber auch mit Schnittwerkzeugen übertragen werden. Das Bakterium dringt in die Wasserleitbahnen ein, wird chronisch, bleibt aber längere Zeit latent. Das bedeutet eine große Gefahr für die Verbreitung durch die vegetative Vermehrung.

Bekämpfung

Zur Verhinderung der Ausbreitung sollte nur Material aus gesunden Anlagen zur Vermehrung verwendet werden. Bei Importen ist es wichtig, die Quarantäne einzuhalten. In befallenen Anlagen sollten die infizierten Teile abgeschnitten und stark befallene Stöcke gerodet und verbrannt werden. Der Rebschnitt sollte nur bei trockenem Wetter vorgenommen werden. Vorbeugend können Wunden mit Bordeauxbrühe behandelt werden. Des weiteren ist es sinnvoll, nach jedem Rebstock beim Schnitt die Schere zu desinfizieren. Die Überkronenberegnung sollte außerdem vermieden werden.

Weblinks

[1] EPPO PM 7/96 : Xylophilus ampelinus

[2] AGES (2009): Infoblatt zu Xylophilus ampelinus

Einzelnachweise


Literaturverzeichnis

  • Schumann, F. (1998): Weinbaulexikon. Meininger Verlag GmbH, Neustadt an der Weinstraße: 294 Seiten, ISBN 3-87524-131-2.