St. Laurent

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Rebsorte "Saint Laurent"

Das älteste Vorkommen der Sorte Saint Laurent (= St. Laurent) ist im Elsaß. Von Johann Philipp Bronner (1792-1864), Wiesloch, wurde die Rebsorte nach Deutschland gebracht. Die größte Bedeutung hat St. Laurent heute in Österreich. Wegen der 10 bis 14 Tage vor dem Blauen Spätburgunder erfolgenden Reife ist der Sortenname vielleicht vom Tag des St. Laurent (10. August) abgeleitet.

Synonyme sind die Namen "Laurenzitraube" und "Lorenztraube".

Ampelographie

Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [1]:

  • Triebspitze gelbgrün, stark weißfilzig,
  • Blatt mittelgroß, fünflappig, wenig gebuchtet, derb, dunkelgrün, matt, Unterseite: flaumig, wollig behaart,
  • Traube mittelgroß bis groß, breit geschultert bis geteilt, dichtbeerig,
  • Beeren rundlich bis oval, schwarzblau, dickschalig, blaugrau beduftet, dünnflüssiger Saft, Geschmack: süß bis säuerlich,
  • starker, aufrechter Wuchs,
  • mittelfrühe Reife


Standortansprüche

  • Der Anbau dieser Sorte erfolgt ohne große Probleme.
  • Wegen der früheren Reife hat die Sorte etwas geringere Lageansprüche. Der frühe Austrieb verursacht Maifrostgefahr.
  • mittlere Winterfrostempfindlichkeit
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Einen Überblick zur Widerstandsfähigkeit der Sorte finden Sie auf folgender Seite:
Widerstandsfähigkeit von Rebsorten



Ertrag und Wein

Ertrag:

  • mittelhoch, unsicher

Wein:

  • kräftiger, dunkler, fruchtig-säuerlicher Rotwein von hoher Qualität und guter Lagerfähigkeit
  • Der Rotwein wird gerne zu kräftigem Braten, Wild und Käse getrunken. Weißherbste hingegen passen gut zu Vorspeisen, Terrinen und Muscheln.


Anbau

In der Pfalz wird die Sorte besonders im Gebiet um Birkweiler angebaut.

Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den St. Laurent-Anbau:

Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [2]

Anbaugebiet Fläche [ha]
Deutschland 625
Hessen 11
Rheinland-Pfalz 590
Baden-Württemberg 18
Bayern 4
Saarland 1


Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 228), ISBN 3-8001-5719-5.
  2. Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.

Literaturverzeichnis

  • Adams, K., Jakob, L. & F. Schumann (1997): Weinkompendium. 2. Auflage, Verein der Absolventen der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, Neustadt an der Weinstraße: Artikel 467.
  • Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
  • Clarke, O. (1992): Weine aus aller Welt. Müller Rüschlikon Verlag, Stuttgart: 260 Seiten, ISBN 3-275-01040-9.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1998): Taschenbuch der Rebsorten. 11. Auflage, Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 454 Seiten, ISBN 3-921156-27-0.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1995): Traube und Wein. Deutschlands Rebsorten und Weine. Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 139 Seiten, ISBN 3-921156-04-1.
  • Johnson, H. & S. Pigott (2000): Atlas der deutschen Weine. Lagen, Produzenten, Weinstraßen. 5. vollständig überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage, Hallwag Verlag, Ostfildern: 232 Seiten, ISBN 3-444-10445-6.
  • Robinson, J. (1987): Reben - Trauben - Weine. Ein Führer durch die Rebsorten der Welt. Hallwag Verlag, Stuttgart: 280 Seiten, ISBN 3-444-10333-6.