Merlot
Der Name soll sich nach Überlieferung von Merle (= Amsel) ableiten, da den Vögeln eine besondere Vorliebe für die Beeren dieser Rebsorte nachgesagt wird.[1]
In Bordeaux schon vor dem 19. Jahrhundert erwähnt.[1] 1789 befand sie sich im Sortiment des "Jardin du Luxembourg" unter dem Namen Bigney Rouge.[1] Erste botanische Beschreibung von Rendu 1854.[1] Kam 1880 nach Italien in die Ebene von Friaul.[1]
Weitere Namen für die Sorte sind: Petit Merle, Vitraille, Crabutet Noir, Bigney, Merlaut Noir
(Slowenien), Merlo (Italien).[1]
Inhaltsverzeichnis
Ampelographie
Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [1]:
- Triebspitze wollig behaart mit karminrotem Rand,
- Blatt groß, drei- bis fünflappig, schwach gebuchtet, blasig, mit tiefer Lappung (teilweise mit Buchtenzahn), junges Blatt: mit weißflaumigem Überzug, fünflappig,
- Blattrand ungleichmäßig gezähnt,
- Stielbucht U-förmig, offen,
- Traube mittelgroß, teils geschultert, zylindrisch, lockerbeerig, langer Traubenstiel mit fruchtbarem Knoten,
- Beeren mittelgroß, rundlich, schwarzblau, dünnschalig, saftiges Beerenfleisch,
- mittlerer bis starker Wuchs
Standortansprüche
- Merlot stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden.
- Für winterfrost- und spätfrostgefährdete (tiefe Lagen) und trockene Standorte ist die Sorte nicht geeignet.
- geringe Anfälligkeit für Peronospora
- anfällig für Botrytis
- Vogelfraßgefahr
Einen Überblick zur Widerstandsfähigkeit der Sorte finden Sie auf folgender Seite: Widerstandsfähigkeit von Rebsorten |
Ertrag und Wein
Ertrag:
- auf guten Standorten frühe Traubenreife, sehr hohe Erträge und hoher Alkoholgehalt,
- Säure nimmt mit zunehmender Reife schnell ab
Wein:
- molliger, alkoholreicher, rubinroter Wein mit sorteneigenem Bukett (Vorsicht bei Sortenverschnitt),
- langsamer Weinausbau, benötigt lange Lagerung
Anbau
Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Merlot-Anbau:
Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [2]
Anbaugebiet | Fläche [ha] |
Deutschland | 660 |
Hessen | 8 |
Rheinland-Pfalz | 525 |
Baden-Württemberg | 115 |
Bayern | 11 |
Weblinks
- Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (2016): Statistische Berichte - Bestockte Rebflächen 2015. Bad Ems, C I - j/15, Kennziffer: C1073 201500, ISSN: 1430-5070
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 167), ISBN 3-8001-5719-5.
- ↑ Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
Literaturverzeichnis
- Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
- Bauer, K. (2008): Weinbau. 8., aktualisierte Auflage, Österreichischer Agrarverlag Druck- und Verlagsges.m.b.H. Nfg. KG, Wien: 432 Seiten, ISBN 978-3-7040-2284-4.