Lyra-Erziehung

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Die Lyra-Erziehung wurde von Carbonneau in Bordeaux Anfang der achtziger Jahre entwickelt. Sie basiert auf Überlegungen, dass durch bessere Belichtung des Laubes, Verbesserung des Laubwand-Mikroklimas und des Blatt-Frucht-Verhältnisses eine Optimierung der Erntequalität und Aromaintensität anzustreben ist. Im Prinzip handelt es sich bei der Lyra-Erziehung um eine Weitraumanlage mit zweigeteilter Laubwand. Auf Stammhöhe von 70 cm werden zwei Kordonschenkel auf die beiden 70 cm voneinander entfernten Biegdrähte aufgelegt und mit 1-2-äugigen Zapfen angeschnitten. Durch die spezielle Y-Form des Drahtrahmens bilden sich zwei im Winkel von 15 ° (zur Senkrechten) nach außen geneigte Laubwände in einer Rebzeile. Nach bisherigen Untersuchungen, vorwiegend in Frankreich, sind gleich hohe Erträge wie bei Spalieranlagen bei höheren Mostgewichts- und Extraktwerten zu erreichen. Die Termingebundenheit der Heftarbeiten und die bisher nicht mechanisierbare Traubenlese stellen die Hauptproblembereiche dar.

Einzelnachweise

Literaturverzeichnis

  • Schumann, F. (1998): Weinbaulexikon. Meininger Verlag GmbH, Neustadt an der Weinstraße: 294 Seiten, ISBN 3-87524-131-2.