Kadarka

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Rebsorte "Kadarka"

Den Grundstock für die ungarischen Rotweine sollen die Raitzer und dalmatischen Flüchtlinge gelegt haben.[1] Auf der Flucht vor dem sich auf der Balkanhalbinsel ausbreitenden osmanischen Reich brachten sie die Rebsorte mit und pflanzten sie am Fuße des Villany Gebirges.[1] Die Sorte soll aus der Umgebung des albanischen Ortes Skardarsko stammen und von dort über Ungarn nach Kroatien und Österreich gelangt sein.[1]

Kardaka ist in Ungarn mit 17 % der Gesamtrebfläche die meistangebaute Sorte.[1] Sie wird aber auch in Makedonien, dem ehemaligen Jugoslawien, in Rumänien, dort überwiegend im Banat, in Bulgarien sowie im österreichischen Burgenland kultiviert.[1]

Weitere Namen für die Sorte sind: Cadarca, Carca de Minis, Cadarca Neagra, Gimza, Schwartzer Cadarca (Rumänien), Cederesca, Skadarka (Kroatien), Fuszeres Kadarka, Nemes Kadarka (Ungarn), Kallmet (Albanien).[1]

Ampelographie

Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [1]:

  • Triebspitze weißwollig, gelblichgrün, zuweilen mit bräunlichem Anflug,
  • Blätter groß, drei- bis fünflappig, schwach gebuchtet, dick, Oberseite: dunkelgrün, mattglänzend, etwas uneben, Unterseite: weißgrau, stark filzig, Nerven sehr grob, hellgrün, weißborstig, junges Blatt: gelbgrün, glänzend flaumig,
  • Blattrand groß und breit gezahnt,
  • Traube groß, zylindrisch, geschultert, kompakt,
  • Beeren mittelgroß, rund, graunarbig, sehr dünnschalig, blau, saftreich, Geschmack: süß mit leichtem Gewürzaromen,
  • starker, aufrechter Wuchs,
  • späte Reife


Standortansprüche

  • bevorzugt sandige oder skelettreiche Böden (leicht – mittelschwer),
  • wenig kalkempfindlich,
  • verträgt gut lange Trockenperioden,
  • späte Holzreife = winterfrostempfindlich


Ertrag und Wein

Ertrag:

  • gering bis mittelhoch

Wein:

  • Weine sind voll, aromatisch duftend (an Burgunder erinnernd), samtig, rubinrot


Anbau

In aktuellen Statistiken zu bestockten Rebflächen in Deutschland wird die Rebsorte Kadarka nicht separat aufgeführt.[2] [3] [4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 144), ISBN 3-8001-5719-5.
  2. Statistisches Bundesamt (2016): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (2016): Statistische Berichte - Bestockte Rebflächen 2015. Bad Ems, C I - j/15, Kennziffer: C1073 201500, ISSN: 1430-5070.
  4. Deutsches Weininstitut (2015/2106): Deutscher Wein 2015/2016 Statistik. www.deutscheweine.de/service/downloads/

Literaturverzeichnis

  • Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
  • Bauer, K. (2008): Weinbau. 8., aktualisierte Auflage, Österreichischer Agrarverlag Druck- und Verlagsges.m.b.H. Nfg. KG, Wien: 432 Seiten, ISBN 978-3-7040-2284-4.