Huxelrebe

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Rebsorte "Huxelrebe"

Georg Scheu (1879-1949) kreuzte die Sorte Huxelrebe 1927 in Alzey aus Gutedel x Courtiller musque. Wegen großer Empfindlichkeit gegen Trockenheit, Kalk und Winterfrost lange umstritten, gewann sie als Spezialsorte für hochwertige Weine Bedeutung. Ihre Zuchtnummer lautet "Az 3962". Benannt wurde sie nach einem frühen Versuchsansteller, dem Winzer Fritz Huxel aus Westhofen.

Ampelographie

Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [1]:

  • Triebspitze stark wollig filzig behaart,
  • Blatt groß bis sehr groß, rundlich bis schwach dreilappig,
  • Blattrand unterschiedlich gezähnt,
  • Traube sehr groß, je nach Verrieselung locker bis dicht, lang, häufig geteilt,
  • Beere mit Kern sehr groß, Beere ohne Kern sehr klein, gelbgrün, Geschmack: saftig, würzig


Standortansprüche

  • Die Neigung der Huxelrebe zur Entwicklung kernloser, kleiner Beeren und Botrytis ermöglicht die Ernte hochwertiger Spitzenweine.
  • Die Empfindlichkeit gegen Pilzkrankheiten, Winterfrost, Kalk und Trockenheit hingegen machen die Sorte zur Primadonna.
  • Bei ausschließlich kernhaltigen dicken Beeren neigt sie als Massenträger zu Absterbeerscheinungen.
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Einen Überblick zur Widerstandsfähigkeit der Sorte finden Sie auf folgender Seite:
Widerstandsfähigkeit von Rebsorten



Ertrag und Wein

Ertrag:

Wein:

  • Die Sorte bringt hochedle, von Botrytis geprägte, edelsüße Weine mit dezentem Muskatton und einer lange Haltbarkeit gebenden Säure hervor.
  • Der Wein wird als trockener Kabinett zu hellen Fleischspeisen und Fisch getrunken. Edelsüße Auslesen eignen sich gut als Aperitif oder zum Nachtisch.
  • Trauben mit großen Beeren, trotz angenehmem Geschmack wegen dünner Schalen als Tafeltraube wenig geeignet.


Anbau

Der Anbau dieser Sorte beschränkt sich auf Deutschland.

Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Huxelreben-Anbau:

Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [2]


Anbaugebiet Fläche [ha]
Deutschland 441
Rheinland-Pfalz 439
Bayern 1


Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 140), ISBN 3-8001-5719-5.
  2. Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.

Literaturverzeichnis

  • Adams, K., Jakob, L. & F. Schumann (1997): Weinkompendium. 2. Auflage, Verein der Absolventen der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, Neustadt an der Weinstraße: Artikel 418.
  • Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
  • Clarke, O. (1992): Weine aus aller Welt. Müller Rüschlikon Verlag, Stuttgart: 260 Seiten, ISBN 3-275-01040-9.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1998): Taschenbuch der Rebsorten. 11. Auflage, Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 454 Seiten, ISBN 3-921156-27-0.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1995): Traube und Wein. Deutschlands Rebsorten und Weine. Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 139 Seiten, ISBN 3-921156-04-1.
  • Johnson, H. & S. Pigott (2000): Atlas der deutschen Weine. Lagen, Produzenten, Weinstraßen. 5. vollständig überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage, Hallwag Verlag, Ostfildern: 232 Seiten, ISBN 3-444-10445-6.
  • Robinson, J. (1987): Reben - Trauben - Weine. Ein Führer durch die Rebsorten der Welt. Hallwag Verlag, Stuttgart: 280 Seiten, ISBN 3-444-10333-6.