Der Weinberg als Ökosystem

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Der Weinberg ist ein Lebensraum (= Biotop), der eine Vielzahl von pflanzlichen und tierischen Lebewesen beherbergt, die zusammen eine Lebensgemeinschaft (= Biozönose) bilden. Biotop und Biozönose bilden ein funktionelles System, das so genannte Ökosystem.
Aus der Sicht des Pflanzenschutzes unterteilen wir die Lebewesen, die im Weinberg bzw. am Rebstock vorkommen, in drei Gruppen:

  • Nützlinge
  • Schaderreger (= Schadorganismen, Schädlinge)
  • Indifferente

Bei den Indifferenten handelt es sich um Organismen, die in einer bestimmten Kultur weder als “schädlich" noch als "nützlich" eingestuft werden. Sie können jedoch indirekt nützlich sein, indem sie manchen Nützlingen als Nahrung, vor allem als Ersatznahrung beim Fehlen von Schaderregern, dienen können.
In den meisten landwirtschaftlichen Kulturen – so auch dem Weinberg - haben Schadorganismen beste Lebensbedingungen, weil dort ein für sie artspezifisch geeignetes überreichliches Nahrungsangebot vorhanden ist. Das Massenvorkommen dieser Organismen wird dadurch begünstigt. Der einseitigen Begünstigung der Schaderreger kann unter anderem durch Bewirtschaftungsmaßnahmen entgegengewirkt werden. Diese sollten so gestaltet sein, dass sie die Lebensbedingungen der Nützlinge und Indifferenten verbessern.
Ein vielfältiges Angebot an Nahrung und ein kontinuierlicher Stoffumsatz mit möglichst geringen Störungen durch Änderungen in der Bewirtschaftungsweise sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine große Artenvielfalt. Unter günstigen Voraussetzungen kann hierdurch so mancher Schädling auf natürliche Weise erfolgreich kontrolliert werden.

Einzelnachweise


Literaturverzeichnis

B. Altmayer, J. Eichhorn, B. Fader, A. Kortekamp, R. Ipach, U. Ipach, H.-P. Lipps, K.-J. Schirra, B. Ziegler (2013): Sachkunde im Pflanzenschutz (Weinbau). 8. überarbeitete Auflage. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz, Abteilung Phytomedizin. Neustadt an der Weinstraße.