Brache

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Unter Brache versteht man die Unterbrechung der Rebkultur zur Beseitigung von Rebvirosen, Schadpilzen, virusübertragenden Nematoden und Rebläusen sowie zur Stabilisierung und zur Verbesserung des Bodengefüges. Dazu empfiehlt es sich, beim Beginn einer Brache eine tiefere Bodenbearbeitung durchzuführen. Zur Gewährleistung der phytosanitären Wirkung sollten dabei möglichst sämtliche Rebteile entfernt werden. Ebenfalls sollten Pflanzenarten, welche Zwischenwirte von Schaderregern sind, nicht geduldet werden.
Zur Vermeidung überhöhter Nitratausträge sind Schwarzbrachen, bei denen die Fläche durch mechanisches Bearbeiten bewuchsfrei gehalten wird, zu vermeiden. Aus bodenkundlicher Sicht haben sich Brachebegrünungen mit tiefwurzelnden Begrünungspflanzen bewährt (Grünbrache). Durch die Einsaat von Leguminosen wird das Stickstoffangebot für den späteren Rebenbestand verbessert. Noch vor wenigen Jahrzehnten stellte die Brachebegrünung mit Luzerne eine wertvolle Quelle für Viehfutter dar.
Während eine einjährige Brachezeit für die Bodenstabilisierung schon eine gewisse Wirkung zeigen soll, werden für die Beseitigung von Nematoden und Reblaus mindestens fünf Jahre gefordert.

Grünbrache

Eine Grünbrache entsteht durch natürlichen Aufwuchs oder gezielt begrünte, nicht mit Reben bestockte Fläche. Die Einsaat einer Brachebegrünung bringt viele Vorteile:

  • Nährstoff- und Humusanreicherung
  • Verringerung der Erosion
  • Hemmung oder sogar Dezimierung der virusübertragenden Nematoden.

Je nach gewünschter Brachedauer ist eine bestimmte Zusammensetzung der Begrünungspflanzen zu wählen. Die Grünbrache ist rechtzeitig vor einer anstehenden tiefen Bodenbearbeitung zur Pflanzvorbereitung durch Abmulchen zu beenden. Nach etwa 2 Wochen sollte die Grünmasse zum Verrotten oberflächlich eingearbeitet werden.

Einzelnachweise


Literaturverzeichnis

  • Schumann, F. (1998): Weinbaulexikon. Meininger Verlag GmbH, Neustadt an der Weinstraße: 294 Seiten, ISBN 3-87524-131-2.

Weblinks