Blatt-Frucht-Verhältnis

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Das Blatt-Frucht-Verhältnis ist eine entscheidende Einflussgröße auf die Erntegutqualität. In vielen Untersuchungen zeigte sich, dass im allgemeinen 18-20 cm² Blattfläche pro Gramm Ertrag (entspricht etwa 7 - 10 Blätter/Traube) vorhanden sein müssen, um je nach Standort, Sorte und Jahrgang maximal mögliche Mostgewichte zu erreichen. Darüber hinaus werden jedoch auch weitere Reifekriterien wie Aromakomponenten, ausgeglichene Säurestruktur oder Extraktstoffe durch ein günstiges Blatt-Frucht-Verhältnis positiv beeinflusst. Auf sehr sonnigen und trockenen Standorten, z.B. Südhängen, ist eine etwas geringere Blattfläche von 15-17 cm²/g Ertrag ausreichend. Wesentlich weitere Blatt-Frucht-Verhältnisse bringen wenig Gewinn und führen höchstens zu Luxuskonsum an Wasser durch verstärkte Transpiration. Zur Nutzung der vorhandenen Blattfläche ist allerdings auch dafür zu sorgen, dass die Belichtung dieser Blätter optimiert wird. Dies wird durch richtige Bemessung von Gassenbreite und Stockabstand, Aufbau einer geeigneten Unterstützungsvorrichtung sowie Wahl eines angepassten Systems der Rebenerziehung gewährleistet. Auch die Lockerheit der Laubwandstruktur beeinflusst maßgeblich die Belichtung der einzelnen Blätter und trägt somit zur optimalen Ausnutzung des Sonnenlichts bei.

Einzelnachweise


Literaturverzeichnis

  • Schumann, F. (1998): Weinbaulexikon. Meininger Verlag GmbH, Neustadt an der Weinstraße: 294 Seiten, ISBN 3-87524-131-2.